Bildnachweis: University of Queensland
In der australischen Wüste wurde ein neuer Jet mit mehr als siebenfacher Schallgeschwindigkeit erfolgreich getestet. Der Prototyp des Hyshot-Triebwerks ist ein Scramjet; Anders als eine herkömmliche chemische Rakete, die in riesigen Treibstofftanks schweren flüssigen Sauerstoff transportiert, entzieht ein Scramjet den benötigten Sauerstoff aus der Atmosphäre. Das Triebwerk wurde an eine traditionelle Rakete geschnallt und auf eine Höhe von 300 km angehoben, woraufhin der Scramjet einsetzte und ihn in Richtung Erde beschleunigte – hoffentlich mit einer Geschwindigkeit von 8.600 km/h, bevor er abstürzte.
Forscher der University of Queensland sagen, dass der heutige Start des HyShot-Experiments im Woomera Prohibited Range erfolgreich war.
?Bisher lief alles nach Plan. Der Start war ein Erfolg, und wir haben Daten für die Dauer des Fluges erhalten,? sagte Dr. Allan Paull, Teamleiter des HyShot-Programms.
Ziel des Experiments ist der weltweit erste Flugtest von luftatmenden Überschall-Staustrahltriebwerken, auch Scramjets genannt. Diese Triebwerke könnten den Start kleiner Weltraumnutzlasten wie Kommunikationssatelliten revolutionieren, indem sie die Kosten erheblich senken.
Der heutige Start einer Terrier Orion Mk70-Rakete mit Scramjet-Triebwerk fand um 11:35 Uhr Ortszeit (1205 MESZ) statt.
Dr. Paull sagte, obwohl die Anzeichen bisher positiv seien, sei es noch zu früh, um zu sagen, dass das Scramjet-Experiment erfolgreich war. Das Scramjet-Experiment fand nur in den letzten Sekunden des Fluges statt und dauerte fast 10 Minuten.
?Hoffentlich sind wir in den nächsten Tagen in einer besseren Position, um diese Einschätzung zu treffen, aber im Moment bin ich zuversichtlich,? er sagte.
?Dennoch haben wir bereits in diesem frühen Stadium erreicht, was noch keinem anderen gelungen ist, indem wir Australien an die Spitze dieser neuen Technologie gesetzt haben.
?Ich möchte allen Konsortialpartnern danken, insbesondere der Aircraft Research and Development Unit, Australian Defence (ARDU) und der Defense Science and Technology, Organization (DSTO).?
Weitere Konsortialpartner sind Astrotech Space Operations, DTI und GASL, QinetiQ, NASA Langley Research Center, Seoul National University, DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), NAL (National Aerospace lab. Japan), AFRL (Air Force Research Laboratory, USA), Australian Space Research Institute (ASRI), Institute of Engineers Australia (IEAust), UniQuest und das australische Verteidigungsministerium.
Beteiligt sind auch australische Firmen, Alesi Technologies, NQEA, AECA, Luxfer Australia und Jet Air Cargo sowie BAE Systems Australia.
Originalquelle: UQ-Pressemitteilung