
Astronomen wissen jetzt, dass im Wesentlichen jede Galaxie ein supermassereiches Schwarzes Loch in ihrem Zentrum hat. Wenn sich das Schwarze Loch aktiv von Material ernährt, kann die umliegende Region hell aufleuchten – dies ist ein Quasar, auch bekannt als aktive Galaxie. Das Hubble-Weltraumteleskop wurde verwendet, um eine Reihe exotischer aktiver Galaxien abzubilden, die als Post-Starburst-Quasare bekannt sind.
Welche Beziehung besteht zwischen Galaxien und ihren supermassereichen Schwarzen Löchern? Astronomen haben versucht, dies herauszufinden, seit diese Monster-Schwarzen Löcher zum ersten Mal entdeckt wurden. Eine Theorie besagt, dass das Wachstum beider durch aufeinander folgende galaktische Verschmelzungen Hand in Hand geht. Jede Fusion fügt der Galaxie neue Sterne sowie zusätzliche Masse hinzu, um das Schwarze Loch zu ernähren.
Bei den galaktischen Verschmelzungen gibt es intensive Perioden neuer Sternentstehung. Gravitationsinteraktionen lassen Gas- und Staubwolken kollabieren, die dann stellare Baumschulen bilden. Die neue Sternentstehung ist am Anfang verborgen, aber der aktive Quasar in der Mitte der Galaxie weht mit einem starken Wind, der schließlich den verdunkelnden Staub wegbläst.
Starburst-Galaxien sind nicht lange hell, denn die heißesten und am stärksten leuchtenden Sterne leben nur wenige Millionen Jahre, bevor sie als Supernovae detonieren. Astronomen hofften, mittendrin Galaxien zu sehen, wo die Starburst-Aktivität nachlässt, während der Quasar gleichzeitig Strahlung aussendet.
Eine solche Übergangsgalaxie wurde Ende der 1990er Jahre entdeckt. Sie besaß sowohl die Eigenschaften eines Quasars als auch einer älteren Starburst-Galaxie. Als sie entdeckt wurde, fand die Starburst-Periode vor 400 Millionen Jahren statt – deshalb handelt es sich um eine Post-Starburst-Galaxie.
Ein internationales Forscherteam nutzte das Hubble-Weltraumteleskop, um weitere 29 Beispiele dieser Post-Starburst-Quasare zu finden. Sie durchsuchten eine Kandidatenliste von 15.000 Quasaren und fanden die Signaturen von 600 Post-Starburst-Objekten. Bei bodengestützten Teleskopen wären dies nur Flecken, aber die vollen galaktischen Formen sind in den Hubble-Bildern zu sehen.
Unsere Galaxie wird in etwa 3 Milliarden Jahren mit Andromeda kollidieren. Wenn dies geschieht, wird die Milchstraße mit Sternentstehung platzen. Eines Tages werden wir in einer Galaxie nach dem Starburst leben.
Originalquelle: Hubble-Pressemitteilung